pozuzo - im bau

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POZUZO.Die Poetik der Vielheit

Im Rahmen der Bachelorarbeit entwickeln und bauen wir eine kleine Architektur am anderen Ende der Welt, in Pozuzo, Peru.

Aktuelle Fotos findet ihr hier:

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https://vakantio.de/pozuzo-2022

Betreuung: Walter Prenner, Verena Rauch, Hannes Höck, Florian Berger, Michael Gassebner

Studierende: Bergmann Karina, Both Steffen, Ernst Janine, Hadschieff Vinzent, Heil Pauline, Hermann Meike, Ladig Felicia, Langer Annika, Özen Yunus, Pappalardo Tamara, Pawlik Pamina, Pramstaller Mario, Rüscher Bernhard, Stofft Leon, Weissteiner Sebastian, Werner Franziska, Widl Marlene

Bauzeit: Mai + Juni 2022

Projektpartner: Freundeskreis für Pozuzo, Gemeinde Pozuzo, Freundeskreis für Tirol

mit besonderem Dank an:

Universität Innsbruck, Rothoblaas, Kammer der ZiviltechnikerInnen für Tirol und Vorarlberg, Hotel Ferienschlössl

Pozuzo verfügt über eine kulturelle Eigenart. 1857 machten sich rund 300 Tiroler und Rheinländer auf, getrieben von der Armut, den Revolutionen und Aufständen in Europa, zu einer Reise ohne Wiederkehr nach Peru. Nur die Hälfte davon erreichte nach zweijähriger Irrfahrt ihr Ziel Pozuzo am Rande Amazoniens. Ihre Nachfahren leben noch heute dort und sprechen „Tirolisch“ und halten an kulturellen Besonderheiten fest.

Der Verein Freundeskreis für Pozuzo, dessen Zweck die Förderung und Pflege der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Tirol und den Nachfahren der Kolonisten in Pozuzo ist, ist an das studio3 herangetreten, um vor Ort eine interkulturelle Schnittstelle für ihre Aktivitäten zu errichten.

Mit der „Poetik der Vielheit“ umschreibt der französische Schriftsteller, Dichter und Philosoph Édouard Glissant eine Idee der interkulturellen Kommunikation, welche nicht dieses mit jenem verbindet, sondern alles mit allem verbindet. Die „Kreolisierung“ nach Glissant ist ein Zusammenspiel von heterogenen, aber unbedingt als gleichrangig geltenden kulturellen Elementen, die dabei zwar verwandelt, aber nicht wie in einem Schmelztiegel aufgelöst werden.

Dieser Ansatz wird methodisch mit dem Semesterthema der Assemblage vereint und weiterentwickelt. Wir stellen uns der Herausforderung, Möglichkeiten eines globalen Austauschs durch den gemeinsamen Prozess des Entwerfens und Bauens zu finden, Kulturen nicht zu homogenisieren, sondern ein eigenständiges Repertoire zu finden, aus dem Neues entstehen kann.

Wir versuchen somit nicht nur architektonische Elemente und Eigenheiten neu zu interpretieren, weiterzuentwickeln und zusammenzufügen –wir wollen darüber hinaus materielle und immaterielle, kulturelle und künstlerische Bausteine für eine Poetik der Vielheit finden und diese Bausteine zu einer räumlichen Assemblage fügen. Scheinbar widersprüchliches, kurioses, alltägliches, natürliches und gefundenes wird zusammengefügt, komponiert und zu einer identitätsstiftenden, räumlichen, dreidimensional auf den Bauplatz gestrickten Assemblage vereint. Überraschende, zufällige, unerwartete und unbekannte Momente der Assemblage sind die Essenz für die zu entwickelnde kleine Architektur.