ein haus für alle fälle

Spielräume - ein Projekt im Rahmen der Bachelorarbeit

Entworfen, geplant und gebaut wurden die neuen 200m² großen Spielräume für die Universität Innsbruck am Inn im Rahmen der Bachelorarbeit von 21 Studierenden des ./studio3. Im Dezember 2016 hat eine Jury aus 20 Projekten eines ausgesucht, das dann gemeinsam weiterbearbeitet wurde und ab Mai 2017 im Kollektiv zusammen mit Firmen realisiert wurde. Raumhohe Glasfronten verbinden den Baukörper mit der Umgebung, im Inneren bilden Böden und Wände ein fließendes Kontinuum an Räumen mit unterschiedlichen Atmosphären und Nutzungsmöglichkeiten. Die umgebende Landschaft wurde modelliert und in unterschiedlicher Materialität ausgebildet. Die konstruktiven Elemente sind aus Brettsperrholz, die Möbel wurden mit Schichtplatten, die Fassade, einem Vogelnest ähnlich, in Latten ausformuliert.

Medien: 

Spielräume - Tiroler Tageszeitung

Spielräume - Universität Innsbruck - Bericht im Newsroom

Fotos: Günter R.Wett

Fotos: Matthias Trobos

Bauherrschaft: Universität Innsbruck - Vizerektorin für Infrastruktur - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Bockreis

Studierende: Baio Mario, Barbisch Melissa, Brun Fabio, Bugelnig Niklas, Decker Nicolas, Dettler Jonas, Grimm Raffael, Hörl Andreas, Jocher Lorenz, Kegel Alexander, Mayr Thomas, Moschig Verena, Neuwirth Sabrina, Nikisch Janis, Obererlacher Thomas, Salzer Friedhold, Schieder Pamela, Schwarz Christoph, Trobos Matthias, Turolla Alessandro, Wiesflecker Jakob

Spielräume

Etwas Neues hebt sich vom Boden ab, setzt sich an prominenter Stelle in Szene, ein Ort zum Entdecken und Anregen, ein Ort für neue Perspektiven, ein Ort für Kinder – ein „Haus für alle Fälle“.

Zwischen Hauptuniversität und Inn, umflossen von einer abwechslungsreichen Landschaft fliegt das neue Nest für Kinder, entworfen und umgesetzt von Studierenden und Lehrenden der Universität Innsbruck.

Im Rahmen der Bachelorarbeit haben Studierende am./studio3, Institut für experimentelle Architektur der Universität Innsbruck die Spielräume entworfen und in 16 Wochen gebaut.

Unter der Betreuung von Verena Rauch und Walter Prenner arbeiteten die Studierenden im ersten Abschnitt von Oktober bis Dezember an 20 Entwürfen, bis sich im Dezember 2016 eine Jury für den Entwurf von Jakob Wiesflecker entschied. Dieser wurde von allen Studierenden gemeinsam weiter ausgearbeitet und dank der Unterstützung zahlreicher Firmen und Fachplaner konnte Anfang Mai 2017 mit der Umsetzung begonnen werden.

Durch den intensiven Einsatz der Studierenden und aller Beteiligten konnten die Spielräume im September 2017 fertiggestellt und an das Kinderbüro und die Universität Innsbruck übergeben werden.

Zwischen den Außenmauern der Hauptuniversität und dem Inn entstand der in Holz ausgeführte Baukörper mit nestartiger Erscheinung. Er reagiert mit zwei Leitwänden auf die Umgebungsgebäude und öffnet sich in Richtung Innpromenade mit raumhohen Fenstern und zwei Terrassen. Die von den Studenten selbst betonierte Einfriedung schützt die verspielte Außenlandschaft vor dem Ausufern und schafft eine Schnittstelle zwischen öffentlichem Raum und der Intimität der Kindertagesstätte.

Vom südlichen Eck des Grundstücks wird man über eine asphaltierte Fläche zum überdachten Eingang geführt.

Innen baut sich der Raum über eine Eingangsrampe auf und erschließt die Räume kleeblattartig. Hierbei bietet das Raumkontinuum alle erforderlichen Zonen und lässt räumliches Ineinanderfließen zu. Der Weg über die Rampe führt vorbei an der Garderobe zu dem rechterhand gelegenen, hinter Glaswänden geschützten Büro mit danebenliegendem Aufenthaltsbereich für Eltern. Getrennt durch den eingeschobenen, offenen Infrastrukturriegel liegt nebenan der Besprechungsraum. Der nur etwa zwei Drittel der Raumhöhe einnehmende Infrastrukturblock beinhaltet WCs, Wickeltisch, eine Küche und einen Technikraum. Zwischen diesen Funktionen bilden sich immer wieder Durchgänge.

Die beiden Gruppenräume befinden sich auf der linken Seite und werden jeweils mit raumhohen Fenstern sowie Oberlichtern lichtdurchflutet. Die Verschneidungen der unterschiedlichen Bereiche sind über die Decken ablesbar und spiegeln das Raumkontinuum wieder.

Innseitig am Ende der Rampe gelangt man, ebenso wie vom ersten Gruppenraum aus, über eine in IPE ausgeführte Terrasse in den innseitig gelegenen Außenraum.

Das Haus für alle Fälle ist als reiner Holzbau konzipiert. Um den Bauaufwand möglichst gering zu halten, sind alle tragenden Elemente in Brettsperrholz (BBS) in Fichte ausgeführt und konnten so von den Studenten gemeinsam mit der Firma Winkler in kurzer Zeit errichtet werden. Die nestähnliche Holzlattenfassade hüllt die gedämmten Außenwände ein. Im Innenraum bleibt das Holz unbehandelt. Auch die Möblierung in Dreischichtplatten in Fichte wurde von den Studenten selbst entworfen und vor Ort verbaut. So reagiert das Innere sowohl in seiner Materialität als auch in der formalen Sprache auf das Äußere.

 




Lehrende:

Walter Prenner
Verena Rauch

Lehrgebiet:

Entwerfen 4 Bachelorarbeit I

Semester:

WS 16-17